Ersatzneubau St. Urban

Ersatzneubau Einfamilienhaus in St. Urban

In einer idyllischen Wohnbausiedlung am Rande von St. Urban steht das alte kleine Einfamilienhaus. Der zweigeschossige Bau mit Satteldach aus den 40er Jahren fügt sich nahtlos in die Nachbarschaft ein. Wie zu jener Zeit üblich, sind die Räume eher klein und funktional gehalten. Die Haustechnik ist einfach und funktioniert teilweise nicht mehr. Ziel der Käuferschaft dieser neu erworbenen Liegenschaft ist es, auf dem bestehenden Grundstück zeitgemässe Lebensräume entstehen zu lassen.

Um dieses Ziel zu erreichen, muss das bestehende Gebäude entweder saniert und erweitert oder komplett zurück gebaut werden, um ein Ersatzneubau erstellen zu können. Unser Architekturbüro wird damit beauftragt, das in die Jahre gekommene Gebäude genau unter die Lupe zu nehmen, um eine strategisch sinnvolle Lösung zu finden und die Möglichkeiten aufzuzeigen, die auf dem neu erworbenen Grundstück realisierbar sind. Nach einer Gegenüberstellung aller Faktoren entscheidet sich die Bauherrschaft für einen Ersatzneubau, welchen wir planen und begleiten dürfen.

In 6 Schritten vom ersten Gespräch zur Schlüsselübergabe.

IMG 1081 Versuch

Analyse

Bei einem Rundgang durch das Gebäude wird klar, dass der gesamte Innenausbau, die Gebäudetechnik und die Gebäudehülle veraltet sind und ersetzt werden müssen. Die kleinteilige Raumstruktur entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen. Die Einfahrt zum Parkplatz ist von der stark befahrenen Hauptstrasse her geführt, was sowohl unpraktisch wie auch gefährlich ist.

Die durch eine Spezialfirma ausgeführte Schadstoffanalyse bestätigt unseren Verdacht auf Asbest. Dieser wurde sowohl im Fliesenkleber in der Küche wie auch im Glaserkitt bei den Fenstern gefunden.

Zusammen mit der Bauherrschaft haben wir den zukünftigen Raumbedarf geklärt und die potentielle Ausbaumöglichkeiten anhand des Bau- und Zonenreglements berechnet.

Plan Stalder

Lösungsvorschlag / Machbarkeit

Der Aufgrund der Eingriffstiefe und den damit verbunden hohen Kosten, die bei einer Sanierung und Erweiterung an diesem Gebäude angefallen wären, fiel der Entscheid der Bauherrschaft klar auf die Variante Rückbau und Ersatzneubau. 

Vorausblickend für die Nutzung im Alter, war der Bauherrschaft eine möglichst barrierefreie Nutzung der häufig benützten Räume wichtig. Folglich mussten neben den Wohn- und Essräumen auch ein Schlafzimmer, sowie ein Nassraum mit Dusche im Parterre untergebracht werden.

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Bauprojekt

Im Untergeschoss fand nun eine von der Quartierstrasse her erschlossene Doppelgarage, ein Kellerraum, ein Hobbyraum sowie die Haustechnik Platz. Der Haupteingang wurde neu nicht mehr an der Hauptstrasse, sondern an der lärmabgewandten Seite platziert. Im Erdgeschoss wurde die Nasszelle und die Küche strassenseitig angeordnet. Diese Nutzungen sind lärmunempfindlich und benötigen keine grossen Fensteröffnungen. Im Aussenraum wird der Lärm von einem praktischen Aussenreduit beim Sitzplatz abgehalten. Auch im Obergeschoss ist das Badezimmer zur Strasse hin platziert. Durch diese Massnahmen sind die dahinterliegenden Wohn- und Schlafräume gut vor Lärm geschützt.

Durch seinem muralen Charakter mit dem Ziegeldach integriert sich der Neubau wieder harmonisch in das bestehende Quartier. Mit dem Zeltdach reagiert das Haus auf die unterschiedlich ausgerichteten Satteldächer in der näheren Umgebung und setzt gleichzeitig ein eigenständiges Statement. Im Erdgeschoss ragt ein eingeschossiger Kubus aus dem Hauptvolumen heraus und bildet einen optischen Pufferraum zu den beiden Strassen.

Abbruch

Realisierung

Nach dem Rückbau des bestehenden Gebäudes kann mit den Aushubarbeiten begonnen werden. Da das neue Untergeschoss deutlich grösser wird als das bestehende, wird der Platz auf der Baustelle bald eng. Nachdem die Aussenwände erstellt sind, kann ein Teil des Aushubs wieder hinterfüllt werden und die Lage entspannt sich.

Der Rohbau und die anschliessenden Ausbauarbeiten verlaufen weitgehend komplikationslos. Kurz vor Bauende sorgt eine behördliche Auflage für Aufsehen, nämlich die Aufforderung zur Realisierung einer Photovoltaik-Anlage. Die gewählte (und bereits gebaute) Dachform eignet sich jedoch nur bedingt für eine Belegung durch Panels. In gegenseitiger Absprache konnte die Forderung durch eine verbesserte Wärmedämmung kompensiert werden.

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Schlussabnahme / Übergabe

Die Fertigstellung der Fassade wurde wetterbedingt etwas verzögert. Der Bezug war aber trotzdem möglich und konnte termingerecht durchgeführt werden.

Nach der behördlichen Bauabnahme haben wir unserem Kunden eine vollständige Dokumentation (Pläne, Schlussrechnung, Unternehmerverzeichnis, Nachweise und Bedieungsanleitungen) übergeben.