Komplettsanierung Militärunterkunft Rosengarten

Eines der schlimmsten Unwetter in den letzten hundert Jahren hat die Stadt Zofingen und das Uerkental heimgesucht und hat die Militärunterkunft Zofingen komplett zerstört. Das zuständige Amt für Hochbau und Liegenschaften der Stadt Zofingen hat sich mit der dringlichen Anfrage an uns gewandt, eine pragmatische und schnelle Instandstellungslösung auszuarbeiten. Unsere ersten Schritte waren die umgehende Sichtung des Schadenbildes und das Aufgebot der zuständigen Versicherungen.

Die Militärunterkunft befindet sich im Untergeschoss der in den 60er Jahren erbaute Turnhalle Rosengarten. Der heftige Wasserdruck des Hochwassers zerstört nicht nur das Mobiliar sondern auch die Bodenplatte samt Zwischenwände. Eine umfangreiche Komplettsanierung der Anlage ist unausweichlich.

Das Jahrhunderthochwasser stellt den ganzen Betrieb des Objektes auf den Kopf. Da die Truppenunterkunft für militärische WKs und Sportlager benutzt wird und schon weit im Voraus ausgebucht ist, soll die Instandstellung schnellstmöglich erfolgen. Die Turnhalle im Erdgeschoss wird ganzjährig von der Schule und diversen Vereinen genutzt und die Sanierung darf weder den Turnbetrieb noch die Sicherheit der Schüler oder anderen Benützern beeinträchtigen. Gründliche Planung, detaillierte Baustellenlogistik und enge Koordination mit Bauherrschaft und Unternehmer sind wichtige Bausteine für das Gelingen dieses spannenden Auftrages.

Unser Projektablauf

In 6 Schritten von der Schadenbegutachtung bis zur erneuten Betriebsaufnahme.

Bereits wenige Tage nach dem Jahrhundertwasser fand unsere erste Begehung vor Ort, zusammen mit der Gebäudeversicherung, der Mobiliarversicherung und der Bauherrschaft (Stadt Zofingen) statt. Schnell war klar, dass das gesamte Untergeschoss erneuert werden muss.

Im Vordergrund stand die möglichst rasche Sanierung der Truppenunterkunft. Ziel war es, die bereits gebuchten WKs und Sportlager im Sommer in einem Jahr in den sanierten Räumlichkeiten auszurichten.

Analyse

Unsere detaillierte Aufnahme des Schadenbildes war der Anfang und die Basis dieses umfangreichen Sanierungsauftrages. Die Betonbodenplatten waren an mehreren Stellen gerissen und einige nicht tragende Wände eingestürzt. Alles muss komplett ausgebaut und erneuert werden. Nach unserer Absprache mit den zuständigen Versicherungen und der Bauherrschaft wurde bereits zu Beginn festgelegt, dass das Gebäude nicht nur funktionstüchtig sondern auch zukunftssicher saniert werden muss. Bei künftigen Ereignissen sollen die Schäden auf ein Minimum reduziert werden können. Somit müssen speziell bei den Zugängen zusätzliche Sicherungsmassnahmen ausgearbeitet werden.
Das gesamte Mobiliar wurde komplett zerstört und die Elemente der WC- und Duschkabinen beschädigt und stark verschmutzt.
Die Spezialfirma, welche wir mit der Schadstoffanalyse beauftragt haben, hat frühzeitig die Belastung durch Asbest und anderen Schadstoffen analysiert. Die Ergebnisse wurden entsprechend in die Planung mit einbezogen.

Das kurze Instandstellungszeitfenster, die eingeschränkten Zugangsmöglichkeiten und der laufende Schulbetrieb, der nicht gefährdet werden darf, musste in der Planung der Komplettsanierung mit einbezogen werden.

Lösungsvorschlag / Machbarkeit

Der Wiederaufbau der Anlage wurde als Chance für diverse Verbesserungen und technische Nachrüstungen wahrgenommen. Während der Planung brachten die Bauherrschaft, das Militär und die Versicherungen ihre Anliegen, Vorgaben und Ideen ein. Im Fokus standen folgende Punkte:

- Zukunftssicher: Zukünftige Ereignisse sollen nicht mehr den gleichen Schaden anrichten können.

- Attraktivität steigern: Die Räume sollen mehr Platz und Komfort bieten. Neu sollen auch Schulungsräume entstehen, damit die Anlage vielseitiger genutzt werden kann.

- Genderthematik: Die Sanitärräume waren bisher nicht nach Geschlecht getrennt, dies soll in der Sanierung aufgenommen und umgesetzt werden.

- Ressourcen schonen: Wo immer möglich, sollen bereits vorhandene Materialien wieder verwendet werden. Zudem soll die Dämmung verbessert werden, um beim Heizen künftig Energie zu sparen.

Nach der gründlichen Bedarfsanalyse und entsprechender Recherche zu dem neusten Gesetzesvorgaben, haben wir umgehend Lösungsvorschläge ausgearbeitet und diese der Bauherrschaft dargelegt.

Bauprojekt

Nachdem dem Abwägen der verschiedenen Lösungsvarianten kamen folgende von uns vorgeschlagenen Arbeiten zur Ausführung:
- Ausbau der Bodenplatten in allen Räumen und statisch verbesserter Wiedereinbau
- Komplette Erneuerung der Haustechnik- und die Sanitäranlagen
- zusätzliche Wärmedämmung der Aussenwände, Bodenplatten und der Decke
- Bodenbelag aus strapazierfähigem und pflegeleichtem Gussasphalt
- Einbau einer Wärmepumpe
- ein Farb- und Materialkonzept in warmen und zeitlosen Brauntönen
Das Raumangebot wird neu organisiert:
8 Schlafräume wie bisher, Ergänzung von zwei Schulungsräumen, zwei neue Räume für Heizung und Technik, nach Geschlechter getrennte Toiletten und im Waschbereich Einzelduschkabinen

Mit speziellem Augenmerk auf den vorbeugenden Hochwasserschutz haben wir für sämtliche Türen neu einen verbesserten Schutz empfohlen.
Als zusätzliche Schutzmassnahme haben wir im Gelände beim Aussenzugang einen kleinen künstlichen Hügel eingeplant, damit das Wasser nicht mehr in die Anlage fliessen kann.

Realisierung

Damit ein reibungsloser Ablauf garantiert werden konnte, welcher den Schulbetrieb nicht stört, haben wir eine detaillierte Baustellenlogistik ausgearbeitet. Jeder Unternehmer wurde durch unsere Bauleitung vorab genau instruiert, in welchem Zeitraum welche Arbeiten auszuführen sind, wo der Zugang zum Gebäude möglich ist und die möglichen Park- und Lagerplätze sind.

Dank dieser detaillierten Planung konnten das Projekt im eng gesteckten Zeitrahmen realisieren. Auch die gut geplante Baustellenlogistik funktionierte. Während den Sanierungsarbeiten konnte die Turnhalle ohne Einschränkungen benutzt werden.

Bei regelmässigen Besprechungen mit der Bauherrschaft konnten wir immer wieder überprüfen, ob das Geplante dem Vorgesehen entspricht.

Die Sanierung verlief ohne bemerkenswerte Zwischenfälle und dank unserer hohen Präsenz vor Ort, konnte wo nötig rasch reagiert werden.

Schlussabnahme / Übergabe

In nur 5 Monaten Bauzeit konnten wir die gesamte Sanierung und Optimierung gemäss den Wünschen und Vorgaben der Bauherrschaft durchführen.

Die klare Vorstellung und die raschen Reaktionszeiten der Bauherrschaft halfen massgeblich dabei, die Militärunterkunft in so einem engen Zeitrahmen fertig zu stellen.

Nach der intensiven und spannenden Zeit, konnten wir die komplett sanierte und funktionale Unterkunft übergeben. Die Räumlichkeiten haben nun deutlich mehr Komfort und können ab sofort auch für Schulungsanlässe und von privaten Gruppen genutzt werden.

Vor welcher Herausforderung stehen Sie? Kontaktieren Sie uns.

Kontakt aufnehmen